Drei Männer und eine Frau halten eine Polizeikelle. Foto: Stadt Rheinberg

Drei Städte wollen Raser stoppen

Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg schaffen gemeinsam Geräte zur Geschwindigkeitsüberwachung an

Die Klagen der Bürgerinnen und Bürger kennen die Bürgermeister und Stadtverordneten der drei Städte nur zu gut: „Auf unserer Straße wird zu schnell gefahren! Macht was dagegen!“ Bislang war der Kreis Wesel allein für die Geschwindigkeitsüberwachung zuständig. Mit den wenigen kreisweit verfügbaren Geräten war bis jetzt aber eine regelmäßige und intensive Kontrolle nicht möglich. „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass mehr Disziplin und Sicherheit im Straßenverkehr leider nur durch engmaschigere Kontrollen zu erreichen sind“, erklärt Projektleiter Martin Nothoff als zuständiger Dezernent bei der Stadt Kamp-Lintfort. Das ist jetzt möglich! Auf der Grundlage einer gesetzlichen Änderung haben die Städte Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Kamp-Lintfort beschlossen, im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit die Überwachung des fließenden Verkehrs eigenständig zu kontrollieren.

Es geht um mehr Verkehrssicherheit.

Durch die gemeinsame Überwachung soll Verkehrssicherheit in den drei Städten weiter erhöht werden. Reaktionszeiten und Bremswege verlängern sich, je höher die gefahrenen Geschwindigkeiten sind. Die Schwere eines Unfalls steigt exponentiell bei höherem Tempo an, wissen die Verwaltungen. Deshalb liegt ein Schwerpunkt bei der Durchführung der Aufgabe vor allem auf dem Schutz von besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern und auf besonderen Gefahrenstellen. Dies betrifft unter anderem Bereiche wie Schulen, Kindertagesstätten/-einrichtungen, Altenheime oder auch Unfallschwerpunkte.

Neben dem Einsatz einer semistationären Anlage (auch als „BOP“ bekannt) soll eine mobile Stativlösung zum Einsatz kommen, um auf die unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten reagieren zu können.

Der Kreis Wesel und die Polizei werden auch in Zukunft weiterhin Geschwindigkeitsüberwachungen in den drei Städten durchführen. Die Einsatzstellen werden untereinander abgestimmt und koordiniert werden.

Die Stadt Kamp-Lintfort wird im Zuge der Zusammenarbeit die Bußgeldstelle und die Durchführung aller Ordnungswidrigkeitenverfahren für die drei Städte übernehmen.